Warum eigentlich Saba? - Teil 3 - Unser Weg nach Hause
Nachdem Irma weitergezogen war und Jose im letzten Moment abgedreht hatte, lag unser Fokus darauf einen Weg nach Hause zu finden. Diese Odyssee begann eigentlich schon vor Irma. Daher nochmal ein kleiner Rückblick auf die Tage vor dem Sturm. Von Irma wissend, gepaart mit der hohen Wahrscheinlichkeit eines direkten Treffers der Insel wandten wir uns vorsorglich an KLM um ggf. Flüge umzubuchen und früher abzureisen. Aber all unsere Informationen und Hinweise ignorierend, schmetterte man unsere Anfragen mit der Antwort ab, dass es derzeit keine Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb gibt. Auf eigene Gefahr und noch dazu sehr hohen Kosten hätten wir umbuchen können. Wie wir aber aus anderen, verlässlicheren und hilfreicheren Quellen erfahren haben, waren wegen der Gefahrenlage schon viele Flüge abgesagt oder geändert. Die Flüge, die es noch gab, waren so gut wie ausgebucht. Auf anraten unsere Freunde vor Ort riskierten wir es auch nicht auf eigene Faust nach Sint Maarten zu reisen, um mit Glück einen Platz in einer der Maschinen zu bekommen. Zu groß war die Gefahr dort zu stranden und den Sturm an einem wesentlich unsicheren Ort durchstehen zu müssen. Die wesentlich flachere und weniger bewachsene Insel Sint Maarten war den Kräften des Sturms hilflos ausgeliefert, was auch die großflächige Zerstörung zeugte. Im Nachhinein betrachtet also eine weise Entscheidung.
Nun aber mussten wir einen neuen Versuch starten.
Man sollte meinen, dass nach dem Sturm niemand mehr behaupten kann, es gäbe keine Probleme wegen des Hurrikan. Da das Funknetz noch nicht funktionierte, kommunizierten wir mit KLM per Chat. Der Chatverlauf gleicht einer schlechten Komödie und würde für einen eigenen Beitrag reichen. Daher versuche ich (Christina) es kurz zusammenzufassen:
Flughafen Sint Maarten weitgehend zerstört; Kein Flugbetrieb möglich
KLM:“Flug wurde im System nicht annulliert...findet also statt“
Winair-Zentrale auf Sint Maarten zerstört + alle Flugzeuge in Sicherheit gebracht —> keine Flüge von Saba nach Sint Maarten für Monate
KLM:“Flug von Winair nicht annulliert...daher kann nichts geändert werden“
Nur noch Militärmaschinen landen auf Sint Maarten + Linienflüge finden bis auf weiteres nicht statt
KLM bucht uns auf einen neuen Flug am selben Tag wie unser ursprünglicher Flug!?
Wir leiten Infos über Zerstörung und Ausnahmezustand an KLM weiter
KLM:“In unserem System finden die Flüge statt....“
Den Rest erspare ich Dir.
Was KLM nicht wahrhaben wollte. Keiner auf Sint Maarten hatte zu diesem Zeitpunkt weder die Möglichkeit noch die Zeit um deren System zu aktualisieren. Und auf Leute vor Ort wollten Sie scheinbar nicht hören. Daher gaben wir vorerst auf.
Parallel dazu kontaktierten wir auch die Deutsche Botschaft in Amsterdam. Man mag sich wunder, warum Amsterdam, aber das ist tatsächlich die für die niederländischen Karibikinseln verantwortliche Botschaft. Relativ schnell bekamen wir eine sehr nette Antwort. Helfen konnten die uns aber leider auch nicht. Da stehen wir also. Unser geplanter Flug konnte nicht stattfinden und eine alternative war auch nicht in Sicht. Es blieb uns also vorerst nichts anderes übrig, als abzuwarten.
Ablenken und Kopf freibekommen - denkste!
Nach ein paar Tagen hatte uns unsere Freundin von der Tauchbasis angeboten doch mal wieder Tauchen zu gehen. Das Wasser hatte sich mittlerweile etwas beruhigt und die Sicht sollte auch wieder besser sein. Einfach nur mal raus um den Kopf freizubekommen. Das konnten wir alle gebrauchen. Wir konnten ohnehin nicht viel tun, um nach Hause zu kommen. Am nächsten Tag wurden wir mit dem Taxi abgeholt und zusammen mit 4 weiteren Tauchern, die sich wie wir aufs Wasser freuten, ging es Richtung Hafen. Fast angekommen, sprang uns Mitten auf der Straße in The Bottom plötzlich jemand aufgeregt vor das Auto. Von ihm erfuhren wir, dass sich wohl eine Möglichkeit ergeben hatte, um abzureisen. Alle Touristen sollten in ca. 45 Minuten am Flughafen sein. Mit den Gedanken gerade bei dem bevorstehenden Tauchgang riss uns diese Info wieder völlig heraus. Jetzt musste alles schnell gehen. Wir hatten noch unser ganzes Tauchequipment in der Tauchbasis, deshalb ging es erst noch schnell zum Hafen. Dort angekommen wussten schon alle Bescheid und unsere Sachen lagen fast alle bereit. Schnell alles ins Auto geschmissen, noch kurz verabschieden und dann wieder zurück zur Unterkunft. Dort angekommen hechteten wir ins Zimmer und ich packte unsere Koffer. Wobei Packen in diesem Fall hieß, Koffer auf, alles rein und hoffen, dass der Koffer noch zu geht. Währenddessen sprintete Thomas noch schnell zum Optiker. Mehr oder weniger im Vorbeilaufen holte er dort seine neue, halbfertige Brille und verabschiedete sich (Die Sache mit dem Optiker ist eine Geschichte für sich).
Unsere übrigen Lebensmittel rafften wir auch noch schnell in einer Kiste zusammen. In der Zwischenzeit kamen uns unsere Freude von der Tauchbasis hinterhergefahren. Sie wollten sich nochmal richtig verabschieden. Bei ihnen fanden wir auch gute Abnehmer für die Lebensmittel. Noch eine schnelle Runde Abschiedsknuddeln und dann düsten wir auch schon zum Flughafen. Leider waren die Betreiber der Unterkunft nicht da und wir konnten uns nicht von ihnen verabschieden. Am Flughafen angekommen hetzten wir mit Sack und Pack ins Gebäude. Die Stimmung war angespannt und keiner wusste genau was der Plan sein sollte. War alles nur heiße Luft? Die Nerven lagen blank. Kurz nach uns traf die Besitzerin unserer Unterkunft am Flughafen ein. Sie wollte sich von uns verabschieden uns sicher gehen, dass alles klappt. Unterdessen wurden wir alle in das Büro des Flughafenmanagers gebeten, um in Ruhe die Lage zu besprechen. Unserer Herbergsgeberin unterstützte uns dabei sehr, wofür wir ihr sehr dankbar sind. Nach einer Weile Diskussion war klar, dass kein Flug stattfinden würde. In den nächsten Tagen sollte nach einer Lösung gesucht werden. Somit ging es doch wieder im Taxi zurück zur Unterkunft.
Königlicher Flug
Wir machten kaum einen Schritt aus dem Taxi, schon kam uns einer der Militärs entgegen. Alle wieder zurück, es hätte sich doch etwas ergeben. Was ein hin und her. Wir stiegen also wieder ins Auto und es ging den gleichen Weg zurück. Unten angekommen herrschte schon geschäftiges treiben. War das etwa wegen uns? Was wir fast vergessen hatten, war dass an diesem Tag der niederländische König Wilhelm-Alexander zu Besuch war. Deshalb stand wohl auch der Militärhubschrauber auf dem Flughafengelände. Ungeachtet dessen versuchten wir herauszufinden, was sich in den letzten 15 Minuten bezüglich unserer Abreise geändert hatte. Es sah folgendermaßen aus. Der König nutzte den Hubschrauber um von Insel zu Insel zu kommen. Warum dann nicht auch die Touristen damit ausfliegen? Mit dem NH90 sollte es auf die Nachbarinsel Sint Eusatsius gehen und vor dort aus mit einem Flugzeug der Coast Guard nach Curacao.
Auf Curacao sollte es dann eine Möglichkeit nach Europa geben. Curacao liegt zwar mal komplett in der falschen Richtung, aber die Chancen von dort aus nach Europa zu kommen waren wesentlich besser. Während wir auf die nächsten Anweisungen warteten, trudelt eine Gruppe Menschen am Flughafen ein. Unter ihnen König Wilhelm-Alexander und seine Begleitpersonen. Alle wurden mit Schwimmwesten und Gehörschutz ausgestattet, zum Abschied nochmal winken und schon hob der Hubschrauber samt König und Gefolge ab.
Thomas nutzte die Gelegenheit noch, um ein weiteres Mal KLM zu schreiben. Da wir jetzt wussten, wo es für uns als Nächstes hingeht, fragte er wie es von Curacao weiter gehen könnte und ob wir dort Flüge bekämen. Die Antwort war: Viel Glück!
Es dauerte nicht lange und auch wir bekamen Schwimmwesten und Gehörschutz für unseren Flug. Außerdem noch eine kurze Sicherheitseinweisung. Ungefähr eine halbe Stunde nachdem der Hubschrauber abgehoben war, kehrte er wieder zurück. Das Gepäck wurde in der Mitte des Hubschraubers auf einen Haufen geworfen und mit einem Netz fest gespannt. Wir fanden im hinteren Teil der NH90 unsere Sitze. Einer der mitfliegenden Soldaten saß gemütlich auf dem Boden neben dem Gepäck. Wir hoben ab und ungefähr 12 Minuten später landeten wir auf Sint Eustatius. Wir halfen das Gepäck auszuladen und an den Rand der Landebahn zu bringen. Es war nicht genug Platz für alle Passagiere und das gesamte Gepäck, daher flog der Hubschrauber noch eine weitere Runde. Dort am Flughafen warteten bereits ein paar Touristen, die ebenfalls mit der Coast Guard nach Curacao gebracht werden sollten. Kurz nachdem alle Touristen die evakuiert werden sollten versammelt waren, landete auch schon die DHC-8-100 der Coast Guard und zusammen mit allen anderen stiegen wir ein. Nach längerer Wartezeit auf dem Rollfeld kam einer der Soldaten in den Passagierraum, um uns unsere Route zu erklären. Bevor wir nach Curacao fliegen, sollten wir noch einen Zwischenstopp auf Sint Maarten einlegen, um weitere Passagiere aufzunehmen. Wir hatten noch ein paar Plätze frei, sodass es natürlich sinnvoll war diese zu besetzen. Somit ging es also als Erstes nach Sint Maarten. Dort warteten wir im Flieger auf die restlichen Passagiere. Zu unserer Verwunderung stiegen ungefähr 8 Kinder und eine erwachsene Begleitperson ein. Wie sich herausstellte, handelte es sich um Kinder von mehreren, auf Sint Maarten ansässigen, Familien. Wie bereits erwähnt waren die Schäden auf der Insel erheblich. Deshalb waren u.a. Schulen erst mal geschlossen. Außerdem war die Situation auf der Insel für Kinder nicht sicher genug und viel Eltern mussten sich um die Beseitigung der Schäden kümmern. Daher entschied man sich dafür die Kinder zu Verwandten in die Niederlande zu bringen. Als Begleitung und um sicherzustellen, dass die Kinder gut ankommen, flog die Mutter von, ich glaube ein oder zwei der Kinder mit. Da nun alle Plätze und auch der Reserveplatz hinter der Cockpittür besetzt waren, starteten wir Richtung ABC-Inseln.
Zwischenstation Curacao
Die ca. 3 Stunden Flugzeit nutzen wir, um uns mit den Mitreisenden zu unterhalten, um das was geschah, zu verarbeiten und uns auf das vorzubereiten was noch kommen mag. Bemerkenswert waren die Kinder, die trotz der Ereignisse relativ ruhig waren. Manche hatten seit dem Hurrikan das Haus nicht verlassen und sahen erst bei der Fahrt zum Flughafen was alles passiert war.
Außerdem kristallisiert sich in den Gesprächen so langsam eine kleine Reisegruppe heraus, mit demselben Ziel. Einen Weg zurück nach Europa zu finden. Darunter eine junge Frau aus Finnland, die wie wir bereits auf Saba kennenlernten und die wir von dort evakuiert wurde. Ein englisches Pärchen, das wir ebenfalls schon von Saba kannten und eine Niederländerin die auf Sint Eustasius dazu kam. Dazu noch unser Zimmernachbar aus dem Hotel auf Saba.
Zum Sonnenuntergang landeten wir dann auf dem militärischen Teil des Flughafens von Curacao. In einer großen Halle wurden wir erst Mal mit etwas zu trinken versorgt und danach zum zivilen Teil des Flughafens gebracht. Irgendwie schien alles organisiert zu sein.
Am Hurricane Checkpoint bekamen wir ein Einreiseformular. Unter anderem sollten wir unsere Flugdaten eintragen. Naja, eine Flugnummer kannten wir nicht. Es war ja ein Evakuierungsflug. Nach einer Weile in der Schlange stehen, gelangten wir zur Passkontrolle. Stempel rein und fertig. Danach befanden wir uns schon in der nächsten Schlange. Wofür wussten wir nicht. Endlich an der Reihe wollten die Flughafenmitarbeiter erneut unsere Pässe und das Einreiseformular sehen. Immer wieder fragten sie uns wo wir denn wohnen werden und wann unser Rückflug stattfinden sollte. Ich dachte, ich bin im falschen Film. Was für eine bescheuerte Frage. Vor einigen Stunden wussten wir noch nicht einmal, dass wir überhaupt nach Curacao geflogen werden sollten. Jedes Mal aufs neue versuchten wir zu erklären, dass wir evakuiert wurden und nicht wissen, wo wir übernachten werden. Im Gegenteil wir hofften eigentlich von ihnen zu erfahren wie es weiter ging. Es ging eine Weile hin und her, bis einer der Mitarbeiter samt unserer Pässe einfach verschwand. Im selben Boot saßen die Finnin und unser Zimmernachbar. Na toll. Jetzt standen wir da, unsere Reisepässe waren weg und wir konnten den Flughafen nicht verlassen. Was ein Theater. In der Zwischenzeit hatte sich Thomas beim deutschen Konsulat auf Curacao gemeldet und um Unterstützung gebeten. Der Man mit unseren Pässen kam ein paar mal mit einer Liste in der Hand zurück und glich unsere Namen damit ab. Wir standen natürlich nicht drauf. Zum Glück waren die Niederländerin und die Engländerin bereits außerhalb des Sicherheitsbereichs. Und da wir Nummern ausgetauscht hatten, erfuhren wir, dass draußen jemand vom Deutschen Konsulat wartete. Nach zäher Diskussion überredeten wir den Flughafenmitarbeiter, der unsere Pässe hatten, mit uns nach draußen zu gehen. Endlich konnten wir den Sicherheitsbereich verlassen. Nach weiterer Diskussion mit dem Flughafenpersonal und nachdem die Vertreterin des deutschen Konsulats und jemand von der niederländischen Botschaft sich eingemischt hatten, haben wir endlich unsere Pässe zurückbekommen. Was ein Zirkus! Dort trafen wir wieder auf die Niederländerin und verabschiedeten uns von den Engländern, die direkt am nächsten Tag weiterflogen. Unsere finale „Reisegruppe“ aus drei Deutschen einer Finnin und einer Niederländerin war nun also komplett. Die Dame vom deutschen Konsulat konnte uns leider nicht helfen, was eine Übernachtungsmöglichkeit betrifft. Aber dafür hat uns der Mitarbeiter der niederländischen Botschaft ein Zimmer für die erste Nacht organisiert. Gemeinsam sind wir alle mit dem Bus zu einem Hotel gebracht worden und bekamen außerdem noch Gutscheine für das benachbarte Diner. Ziemlich erschöpft von den Ereignissen gingen wir erst mal Abendessen und danach direkt ins Bett. Mal sehen, was der nächste Tag bringt.
Abtauchen und an einem Tag alle ABC-Inseln
Am nächsten Tag ging es zum Frühstück wieder ins Diner. Wir versuchten währenddessen erneut mit KLM über unsere Rückflugmöglichkeiten zu sprechen. Nach einem Hinweis einer netten Dame auf Curacao telefonierten wir dieses Mal mit den niederländischen Mitarbeitern und siehe da, es klappte. Thomas organisierte für uns alle Flüge. Fast zu einfach. Gestärkt und mit dem erleichterten Gefühl Rückflüge zu haben, gingen wir auf die Suche nach einer neuen Unterkunft. Im Hotel ausgecheckt, fand unsere niederländische Begleitung zwei Zimmer in einem Hostel. Mit dem Taxi machten wir uns auf den Weg zu unserer Bleibe für die nächsten Tage. Um das Chaos der letzten Tage etwas hinter uns zu lassen, entschlossen wir uns am nächsten Tag ein paar schöne Stunden gemeinsam am Strand zu verbringen. Wir packten Handtücher und Sonnencreme ein und fuhren mit dem Bus zu einer wunderschönen Bucht. Dabei passierten wir vor dem Strand eine Tauchbasis und mir kribbelte es schon wieder in den Fingern. Wir drei Mädels schauten uns an und ich sagte: Wir können ja einfach mal Fragen, was es kostet. Natürlich hatte keiner von uns Tauchequipment mitgenommen, wir wollten uns ja eigentlich nur die Sonnen auf den Bauch scheinen lassen. Aber eine Runde Abtauchen könnte uns allen guttun. Eine Tour mit Diveguide war an diesem Tag nicht mehr möglich, aber der Spot war weder tief, noch schwierig zu betauchen. Ein Guide war also nicht unbedingt nötig. Die beiden Jungs waren schnell überzeugt und schon schlüpften wir in die Neos. Masken auf, Atemregler in den Mund und ab ins Wasser. Schon die ersten Atemzüge unter Wasser waren unglaublich entspannend. Nicht zu verlgeichen mit der Unterwasserwelt auf Saba, aber dennoch ein angenehmer Tauchgang in toller Gesellschaft. Völlig erholt stapften wir nach einer guten Stunde wieder aus dem Wasser und genehmigten uns erst mal ein kühles Bierchen. Wir saßen gemütlich zusammen, als uns unsere liebe finnische Freundin aufforderte unsere Mails zu prüfen. Mit einem Schnipser war unsere Entspannung futsch. Unsere Flüge wurden storniert. Ich glaube, der einzige, der noch einigermaßen einen kühlen Kopf bewahrte war Thomas. Es setzte sich wieder ans Telefon und versuchte bei KLM herauszufinden welche Alternativen es gab. Nach einem sehr langen Telefonat, aber mit einer sehr hilfsbereiten KLM-Mitarbeiterin, hatte er uns wieder neue Rückflüge organisiert. Leider war es nicht möglich, dass wir gemeinsam zurück nach Europa fliegen, das hat mit den jeweiligen Anschlussflügen ab Amsterdam nicht mehr gepasst. Überraschenderweise sollten Thomas und ich schon am nächsten Morgen starten und der Rest flog einen Tag später. Außer unsere niederländische Begleitung, Sie blieb noch ein paar Tage länger. Den Schock einigermaßen verdaut und ein paar Runden Bier später fuhren wir wieder zurück. So schnell kann es dann doch auf einmal gehen. Zum Abschied gingen wir gemeinsam Essen. Am nächsten Morgen mussten Thomas und ich früh zum Flughafen. Sehr früh. Schnell noch von den neu gewonnenen Freunden verabschieden, dann ging es los. Eine kleineren Maschine brachte uns erst mal nach Bonair, wo wir ca. 6 Stunden auf den nächsten Flug warteten. Von Bonair aus starteten wir mit einer A330 in Richtung Europa, legten aber vorher noch einen Zwischenstopp auf Aruba ein. In Amsterdam stiegen wir noch ein letztes Mal um und landeten wieder in Düsseldorf, wo wir von Christinas Papa abgeholt wurden.
Deshalb also Saba
Ich habe Dir nun in diesem Dreiteiler recht ausführlich über unsere erste Reise nach Saba berichtet. Eventuell kannst Du jetzt etwas besser nachvollziehen, warum dieser Ort für uns so besonders ist. Diese Reise war nicht nur eine besondere Erfahrung, durch sie haben wir auch tolle neue und mittlerweile tiefe Freundschaften geschlossen. Die Erlebnisse auf dieser Reise haben uns aber vor allem die Augen geöffnet mal ernsthaft über unser Leben nachzudenken. Insgeheim war der Gedanke zwar schon vorher da, doch dadurch ist uns zum erstem Mal die Idee von unserer Auszeit bewusst geworden. Es braucht nicht unbedingt immer so ein einschneidendes Ereignis um sich und seinen Lebensstil zu hinterfragen und wie man seine Lebenszeit verbringen möchte. Es lohnt sich immer in einer ruhigen Minute sich vor allem ehrlich die Fragen zu beantworten: Was ist mir wirklich wichtig im Leben? Was brauche ich wirklich für ein glückliches Leben? Worauf möchte ich am Ende meines Lebens zurückblicken?
Möglicherweise können wir Dich mit unserer „Reise“ auch dazu anregen Dir diese Fragen zu stellen und auf Dein Herz zu hören. Denn auch Dein einziger Arbeitgeber sollte Dein Herz sein.